Resultate vom Zuckerexperiment

Versuchsgläser, Fruchtaufstrich mit sechs verschiedenen Zucker gekocht und Auswertungsbogen

Meine Versuchsreihe mit dem Zuckerexperiment wurde sehr engagiert bewertet. Es wurde probiert, diskutiert und für gut oder eben für “nicht so meins” befunden. Über 40 Personen haben mitgemacht und haben die Ränge verteilt.

Es war nicht einfach und es gab grosse Unterschiede in der Wahrnehmung. Jemand fande die Sechs das beste Glas, die meisten fanden genau dieses total “grusig”. 
 

Die Ausgangslage

500 g Zwetschgen
1/2 Zitrone Saft
170 g vom jeweiligen Zucker 
4 g Apfelpektin

Gekocht über zwei Tage, nach Frau Rührwerks üblichem Rezept.  

Die Protagonisten vom Zuckerexperiment

Glas 1: Normaler weisser Rübenzucker, Schweiz (1 kg = CHF 1.00)

Glas 2: Rohrohrzucker aus Zuckerrohr, Paraguay (1 kg = ca. CHF 7.00)

Glas 3: Xylit Birkenzucker aus Birken, Finnland (1 kg = ca. CHF 18.00)

Glas 4: Kokosblütenzucker, Thailand (1 kg = ca. CHF 44.00) 

Glas 5: Agavendicksaft, Mexiko (1 lt = CHF 12.40)

Glas 6: Birnendicksaft auch genannt Birnel, Schweiz (1 lt = CHF 22.00) 

Die Resultate vom Zuckerexperiment

Platz 1: Rohrohrzucker 

Platz 2: Rübenzucker

Platz 3: Kokosblütenzucker 

Platz 4: Xylit

Platz 5: Agavendicksaft 

Platz 6: abgeschlagen auf dem letzten Rang Birnel

Das Fazit

Die ersten 4 Plätze im Zuckerexperiment liegen relativ nah beieinander. Mal hat Glas 4 überzeugt, mal eines der anderen. Glas 6 ist bei fast allen weit abgeschlagen auf dem letzten Platz. 

Platz 1 + 2: Rübenzucker und Rohrohrzucker

Bei diesen beiden ist der Unterschied gering. Rohrohrzucker hat einen feinen Caramelgeschmack, der sehr gut mit den Zwetschgen harmoniert. Das hat den Testern sehr gut gefallen. Darum ist Glas 2 an der Spitze. 

Platz 3: Xylit (Birkenzucker, Xucker)

Xylit ist relativ gut angekommen. Das hat mich erstaunt, weil der erste Fruchtaufstrich, den ich mit Xylit probiert habe mir überhaupt nicht geschmeckt hat. Ich hatte den gekauft und mit einer Kursgruppe probiert, die sich für zuckerfreie Varianten interessiert hat. 
Lange dachte ich dann, dass das mit dem Xylit zu tun hat. Bis ich gemerkt habe, dass es wohl eher mit der Zitronensäure zusammenhängt. Ich kann es noch nicht belegen, weil ich den Parallelversuch noch nicht gemacht habe. Aber ich habe das Gefühl, dass sich die Mischung der chemisch hergestellten Zitronensäure mit dem hochraffinierten, industriell hergestellten Xylit eine Verbindung eingeht, die im Mund kalt und metallisch anfühlt. Das schmeckte uns allen überhaupt nicht. 

Mittlerweile habe ich aber zwei Produkte mit Zitronensaft probiert und muss sagen, der Unterschied zum Rübenzucker ist minim.

Ich werde in den nächsten Tagen noch den AB-Vergleich machen, damit ich mit Anna Koschinski, meinem Schreibcoach, gleich testen kann, solange sie mich besucht. Anna lebt nämlich weitgehend Zuckerfrei und darum interessiert mich ihr Feedback ganz besonders.

Platz 4: Kokosblütenzucker

Dieser sehr exclusive Zucker hat einen feinen Eigengeschmack, der sich sehr gut mit den Zwetschgen macht. Aber der Preis steht für mich in keinem Verhältnis. Bei CHF 44.00 / kg müssten meine Fruchtaufstriche mindestens CHF 9.00/ 200 g Glas kosten. Was ich dann doch etwas teuer finde. Aber für privat und exclusiv kann man das mal machen. 

Platz 5 + 6: Agavendicksaft und Birnel

Die beiden Fruchtdicksäfte passen nicht unbedingt zu Zwetschge. Das hat das Feedback der Tester ergeben. Auch die Farbe leidet unter der Eigenfarbe der Zucker. Sie wird eher blass, resp. bräunlich, was sehr schade ist, bei der tollen tiefen Bordeauxrot die man mit Rübenzucker erhält.

Vor allem das Birnel hat einen sehr starken Eigengeschmack und passt eher zu Birne oder allenfalls zu Äpfeln. Aber bei Zwetschgen irritiert es doch sehr. 

Und zum Schluss noch dies

Grundsätzlich muss man sich mit “seiner” Zuckervariante wohlfühlen. Ich kann nicht sagen, das ist der Richtige. Ich kann nur abwägen, Vor- und Nachteile, Preis und Geschmack des Endproduktes. 

Wie bereits im Artikel “Sugar sugar baby, oooh…” beschrieben, geht es darum, bewusst mit Zucker umzugehen. Weniger ist mehr und wissen, in welchen Produkten, welcher Zucker drin ist. Auch wenn man Alternativen etwas suchen muss, es gibt sie und sie sind meistens genau so lecker wie die anderen Varianten. Vielleicht müssen wir einfach wieder den Geschmack der Lebensmittel neu kennen lernen, damit wir wieder wissen, wie sie eigentlich schmecken. Ohne Geschmacksverstärker, ohne Zucker, Palmöl und ohne zu viel Salz. Pur, ehrlich und echt! Ich glaube, dann sind wir auf einem guten Weg, zu einer sinnvollen und gesunden Ernährung.  


Herzliche Grüsse aus der Genuss-Zentrale

Frau Rühr-Werk 

Nächste Woche:
Das sagt Regula Herzog, dipl. Ernährungsberaterin zum “Zuckerthema”

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