Ist Frau Rührwerk eine Superheldin?

Der Schwalbenschwanz Schmetterling, ein Synonym für die Superheldin. Es braucht Zeit, sich zu entwickeln und Superkräfte freizusetzen.

Was für ein Jahr, dieses “Corona-Jahr 2020”. Davon werden wir unseren Enkeln erzählen! So etwas haben wir noch nie erlebt! Unglaublich, was alles von uns abverlangt wurde und noch verlangt werden wird! Aber bin ich wirklich eine Superheldin? Hmmm… 

Schreib darüber, warum du ein*e Superheld*in bist”, so der Aufruf von Anna Koschinski in ihrer Blogparade auf Anna Koschinski, Entspannt und zielgerichtet bloggen

Definiere Superheldin

  • kann fliegen
  • weiss für alles eine Antwort 
  • hat Superkräfte
  • ist fair und nett
  • hat immer alles im Griff

Obwohl, Donald Duck ist ein gutes Beispiel, er hat nicht alles im Griff. Nur wenn er Phantomias ist hat er Superkräfte. Und sehen sich Superheldinnen überhaupt selber als solche, oder ist das eine Definition der anderen für jemanden, der sie beeindruckt?

Fragen über Fragen… 

In Krisensituationen fange ich an zu kochen

Nicht gefühlsmässig kochen. Sondern kochen mit Pfannen. Ich fange an zu kochen und zu backen. Einmachen, Brot backen, dafür sorgen, dass alle gut essen und gut genährt sind. Das ist eine meiner Superkräfte. 

Das macht Frau Rührwerk immer in Krisensituationen. Kochen. Dann geht es mir gut. Kochen und Struktur schaffen. Ordnen, Listen schreiben. Planen und den Überblick behalten. Ich glaube, das ist eine meiner Superkräfte. Je mehr der Sturm tobt, desto klarer und strukturierter werde ich. Ganz im Kleinen. 

Wir haben in dieser Zeit des ersten Lockdowns gut gegessen. Ich habe gekocht und gebacken, eingemacht und Vorräte angelegt.

Und ich habe geschrieben. Viel geschrieben. Mich per Mail ausgetauscht und gebloggt. Ohne das wäre es noch schwieriger gewesen. 

Die grösste Schwierigkeit

Wir haben gemacht, was wir mussten: daheim bleiben, Schule machen und abwarten. Aber das Netz war voll mit Infos, Halbwahrheiten, Angstmacherei und Verschwörungstheorien. Und das ist es je längern je mehr. Ausserdem haben ganz viele geschrieben, wie toll das alles sei, sie geniessen die Zeit mit der Familie, alles so harmonisch usw. Das mag sein. Bei uns war es nicht so. Mir machte das Virus und seine Auswirkungen Angst und meine Kids vermissten ihre Freunde. Irgend jemand war immer frustriert. 

Am Anfang habe ich alles gelesen, was es zu lesen gab. Ich wollte mir eine Meinung bilden. Aber je mehr ich gelesen habe, desto schwieriger wurde es. An Ostern wurde es dann zuviel. Die Angst hat mich überrollt. Ich zog die Reissleine: 

  1. Keine Zeitung mehr lesen
  2. Keine Nachrichten mehr schauen, ausser die offizielle Pressekonferenz
  3. Auf sozialen Medien die Menschen, die mir nicht gut tun “entfreunden oder stumm stellen
  4. Kochen und Backen
  5. Schreiben und mit Mamas austauschen, bei denen es auch nicht wirklich rund lief. 
  6. und manchmal meine Mama im Garten besuchen, mit viel Abstand und Kaffee aus der Thermoskanne.

Damit ging es einigermassen. Auch wenn es schwierig war. So halte ich es heute noch. Wenig lesen, aber gezielt informieren. So stimmt es für mich. 

Und trotzdem ist auch Neues entstanden. Ich konnte endlich mal überlegen, was ich gerne tun möchte und ich konnte Dinge ausprobieren, für die bisher meist die Zeit gefehlt hat. 

Das ist entstanden

Seilschaften

Gut, meine Tochter hat jedem erzählt, dass es viel cooler mit Papa im Homeoffice sei, als wenn Mama Lehrerin ist. Er sei nicht so streng. Aber damit kann ich gut leben. 

Es sind Freundschaften entstanden, oder auch Seilschaften mit anderen Mamas, die offen über die Probleme geredet haben. Mit denen ich mich austauschen konnte und bei denen ich auch mal meinen Frust abladen durfte, ohne dass gewertet wurde. Es tat gut zu hören, dass wir im gleichen Boot sitzen und es nicht nur bei uns manchmal “unrund” lief. 

Ich glaube, eine meiner Superkräfte ist die Ehrlichkeit und die Fähigkeit diese auch zu formulieren. Ich muss nichts schönreden, auch wenn ich dadurch vielleicht auch anecke. Aber im grossen ganzen war da eher Erleichterung auf beiden Seiten. Weil schön war es für mich nicht, das daheim sein, das Lehrerin sein und das vierundzwanzig Stunden am Tag präsent sein. 

Viele Blogposts

Fast 50 Blogartikel auf meinem Blog! Die Zahl ist für mich unglaublich, weil ich mich die letzten beiden Jahre so schwer getan habe. Da kam grad alle sechs Wochen etwas aus meiner Feder. 

Und jetzt purzeln sie nur so raus. Einer nach dem anderen. Manchmal ist der neue schon im Kopf, wenn einer fertig ist. Es macht Spass und ich liebe das Schreiben. 

Mal schauen, was da im 2021 draus wird. Ich bin schon gespannt und du darfst es auch sein. Mehr wird noch nicht verraten. Ich werde meine Superkraft “Schreiben” auf jeden Fall weiter ausleben. 

Kurse mit Frau Rührwerk

Märkte fanden praktisch keine statt. Dafür aber Kurse. Gegen Ende des Sommers mit Maske, was aus meiner Sicht mittlerweile “state of art” ist. Für mich kein Problem. Wir haben die Saison gut nützen können. Im Sommer und Früherbst “durften” wir ja. Und jetzt im Winter sind ausser den Zitrusfrüchten sowieso keine frischen Zutaten erhältlich. 

Das Kurse geben ist neben dem Schreiben meine Passion. Ich liebe es, wenn meine Teilnehmenden mit dem Wissen nach Hause gehen, das sie brauchen um selbst Vorräte herzustellen.

Das ist auch eine meiner Superkräfte: ich kann Wissen so vermitteln, dass es klar und greifbar ist, so dass es jederzeit zu Hause angewendet werden kann. 

Viele lustige, absurde und schöne Dinge

Sind wir mal ehrlich, die ganze Situation ist zwar mittlerweile Alltag, aber irgendwie auch absurd!
Absurde Zeiten erfordern spezielle Dinge:

  • Wir haben im Wohnzimmer das Zelt aufgestellt und drin gezeltet
  • Wir haben eine Quarantäneparty mit uns selbst gefeiert und ganz viele leckere Dinge dafür gekocht
  • Unsere Kids haben über den Zaun mit dem Nachbarsmädchen Mastermind gespielt
  • Ich habe ein Hochbeet aufgebaut und bepflanzt
  • Wir haben 11 Schwalbenschwanz-Schmetterlinge gross gezogen und in die Freiheit entlassen
  • Meine Kids haben mit Freunden per Facetime kommuniziert
  • Wir haben Flötenkonzerte für Grosseltern per Zoom übertragen
  • und vieles mehr…

Darum bin ich eine Superheldin

Eine Superheldin bin ich, weil ich die Fähigkeit habe, mich selber zu reflektieren und meine Stärken kenne. Fliegen kann ich zwar immer noch nicht, aber ich arbeite daran. Dafür kann ich ganz viel anderes verdammt gut.  


Worauf bist du stolz? Was hast du geschafft, oder womit hast du gekämpft in diesem struben 2020? Vielleicht magst du es mit mir teilen, vielleicht möchtest du sogar selbst noch einen Artikel für die Blogparade schreiben? Bis am 31.12.2020 hast du hier auf Annas Blog noch die Möglichkeit zu veröffentlichen. 

Und zum Schluss noch dies

Darf ich ein kleines Experiment mit dir machen? 

  1. Streck dafür deinen rechten Arm gerade vor dich aus.
  2. Winkle ihn dann im rechten Winkel zum Oberkörper an.
  3. Schiebe jetzt den Arm so über die rechte Schulter, dass die Hand sich direkt über der Schulter befindet.
  4. Jetzt bewegst du den Arm auf und ab. 

Ich bin der Meinung, wir dürfen uns alle auf die Schulter klopfen. Das Jahr geht zu Ende und wir haben es geschafft, so oder so. 

Jetzt wünsche ich dir einen guten Rutsch ins 2021. Ich hoffe, dass es viel Positives für uns alle bereit hält,

Herzliche Grüsse von einer nachdenklichen Superheldin
Frau Rührwerk 


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