Currygemüse süss-sauer

Verschiedenes Gemüse, Curry, Salz, Pfeffer und Essiga

Wir machen den Garten bereit für den Winter. Und da sind sie: die Riesenkeule! 2-3 Kilogramm bringen die ausgewachsenen Zucchini schon auf die Waage. Was soll man bloss mit denen machen? Zum so essen sind sie zu gross und zu hölzern. Für den Kompost sind sie definitiv zu schade! Wir machen ganz einfach Currygemüse süss-sauer daraus.

Ein Raclette oder Gschwellti mit Käse und dazu ein eben solches Currygemüse das wärs. Essiggurken haben wir ja bereits im Vorrat. Und wer noch keine gemacht hat, kann sich noch schnell Nostrano- oder Salatgurken organisieren und das Rezept vom Juli nachkochen (Sauregurken Zeit).

Aus unseren grünen, gelben oder gefleckten Monster-Zucchini und anderen Gemüsen tolles Curry-Gemüse süss-sauer für den Vorrat.

Der 4 Tage versus 1 Tag Vergleich

Wie immer gibt es auch für für Currygemüse süss-sauer viele Rezepte. Einige gehen über mehrere Tage, mit Einlegen, Aufkochen, ziehen lassen usw. bis zu 4 Tage war ich früher beschäftigt. Dann habe ich gelesen, dass es auch in einem Tag geht. Ha! dachte ich, das kann ja gar nicht so gut sein, wie 4 Tage. Also habe ich paralell beide hergestellt. Zwei Wochen im Keller ziehen lassen, dann den A-B Vergleich gestartet: Beide sind genau gleich gut. Und mit gleich meine ich gleich. Es war für mich überhaupt kein Unterschied feststellbar. Also war für mich klar: effizient in einem Tag, so werde ich in Zukunft mein Curry-Gemüse herstellen. 

Wie immer gilt es, gute Zutaten zu wählen. Entscheidend für das Resultat ist, welches Curry und welchen Essig man verwendet. Dazu frisches Gemüse, wertige Zutaten, sorgfältig sauberes Arbeiten, dann wirds Genuss im Glas. 

So und jetzt wünsche ich gutes Gelingen und eine schöne Herbstzeit

Eure Frau Rühr-Werk

PS. das Rezept gibt es am Ende des Beitrags als .pdf zum Herunterladen


Das Rezept: Currygemüse süss-sauer

Zucchetti, Peperoni, Zwiebeln, Essig, Zucker, Salz, Pfeffer

Zutaten

  • 3 kg Zucchetti 
  • 1-2 rote Peperoni
  • 2-3 grosse Zwiebeln 
  • 50 g Salz
  • 5 dl Apfelessig
  • 300 g Rohrohrzucker 
  • Pfeffer (optional)
  • 2-3 EL Mittelscharfer bis scharfer Curry

Ausserdem brauchen wir

6-7 Einmachgläser (1/2 Liter) oder in der Grösse, die für den Haushalt passt, in der entsprechenden Menge, passende Gummiringe und Klammern, Rüstbrett, Rüstmesser, 
1 Metall- oder Glasschüssel zum Ziehen lassen, 1 grosse Pfanne (5-6 Liter), Kochkelle, Lochkelle, ev. Abfülltrichter, Litermass

Das Gemüse

Frisch und knackig soll es sein. Die Farbe der Zucchetti spielt keine Rolle, toll werden auch 2-farbig geschichtete Gläser, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. 

Grundsätzlich können alle von der Konsistenz her eher festen Gemüsesorten so eingemacht werden.
Versucht doch mal Blumenkohl, Karotten, Peperoni oder sogar kleine Maiskolben. Je nach dem müssen die festeren länger im Sud gekocht werden. 

Das Gewürz 

Ein gutes Currypulver verwenden, das ihr auch für Eure Saucen nehmt. Es lohnt sich, hier sorgfältig zu wählen. Ich mag den mittelscharfen von Sonnentor.  

Der Essig

Der Essig entscheidet, ob es ein Genussglas oder ein ungeniessbares Glas wird. Wählt hier einen feinen Obstessig, den Ihr auch für Salatsaucen verwendet. Ich verwende dafür einen Bio-Apfelessig. Bei meinen ersten 2farbig geschichteten Gläsern habe ich einen üblichen Kräuteressig verwendet und es war schlicht nicht geniessbar. 

Zutaten gerüstet und geschnitten

Gemüse vorbereiten

Zwiebeln schälen, halbieren, in ca. 3 mm breiten Halbringe schneiden

Zucchetti waschen, Enden abschneiden, die grossen halbieren und Kerne entfernen und entweder in grobe Würfel oder in ca. 4-5 mm dicke Scheiben schneiden, je nach dem, wie Ihr sie haben wollt. 

Peperoni waschen, halbieren, Kerne herauslösen, in grobe Würfel schneiden.

Alles vermischen, mit Salz vermengen, 4-5 Stunden stehen lassen, damit es Wasser zieht. 

Sud mit Essig, Gemüsewasser, Salz und Gewürzen

Sud ansetzen

Gemüsewasser auffangen und abmessen, auf 5 dl mit Wasser auffüllen,

5 dl Obstessig beigeben, Zucker, Currypulver und Pfeffer beigeben, aufkochen

Gläser im Backofen bei 100°C zum sterilisieren

Gläser vorbereiten

Gläser und Deckel sauber waschen und zum Sterilisieren bei 100°C min. 10 Min. in den Backofen stellen.
Gummiringe in Wasser aufkochen und im Wasser lassen. 
Klammern zum Verschliessen der Gläser bereit legen

Gemüse im Sud ziehen lassen

Gemüse

5-10 min. bissfest kochen, in die Gläser abfüllen, mit Sud bis ca. 1 cm unter den Rand auffüllen, verschliessen.

Restlichen Sud abkühlen lassen, und in eine Flasche abfüllen, kann man für Salatsaucen verwenden, ist sehr fein. 

Gemüse in die Gläser füllen

Abfüllen und Einkochen

Gläser 30 Min. bei 90°C im Wasserbad oder in der Pfanne einkochen.  
Wer es gerne im Dampfgarer macht, verwendet 90°C und die gleichen Zeiten, muss allerdings darauf achten, dass die Einmachzeit erst beginnt, wenn die 90°C erreicht sind. (allenfalls hat euer Dampfgarer ein extra Programm, das ihr verwenden könnt)

Wenn der Einkochvorgang beendet ist, die Gläser vorsichtig aus dem Wasser heben und zum Abkühlen auf ein Holzbrett oder ein gefaltetes Küchentuch stellen. Die Gläser vor Zugluft schützen (ev. mit einem Tuch abdecken). 

24 Stunden abkühlen lassen, Klammern entfernen und durch kurzes “Am-Deckel-Hochheben” testen, ob die Gläser verschlossen sind. Anschreiben und kühl und dunkel einlagern. 
Sollte ein Glas nicht verschlossen sein, entweder noch einmal einkochen, oder in die Kühlschrank stellen und nach 2-3 Wochen geniessen. 

Gläser im Steamer am Einkochen

Jetzt braucht es noch 2-3 Wochen Zeit, um gut durchzuziehen, dann kann das erste Glas geöffnet und verkostet werden. 

So langsam ist unser Vorrat komplett und ich liebe das Gefühl, wenn ich mein Regal im Keller betrachte. Das Gefühl, dass wir jeder Zeit feine Mahlzeiten zubereiten können.

Wobei wenn ich das Bild so anschaue, merke ich, dass ich dringend Kuchen im Glas nachbacken muss und Randen für Randensalat fehlt ebenfalls noch. Ah ja Birnenschnitze und Apfelmus stehen auch noch auf dem Programm und dann kann der Winter endlich kommen.  



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6 Meinungen zu “Currygemüse süss-sauer

  1. Corina sagt:

    Hallo – nachdem ich die Gläser im Backofen sterilisiert habe, erübrigt sich doch der Schritt der Gläser im Wasserbad oder Pfanne einkochen, oder?
    Da die Zucchetti ja heiss und aufgekocht bereitstehen zum einfüllen und verschliessen.
    Besten Dank für Ihre Antwort!

    • Frau Rührwerk sagt:

      Hallo Corina

      Jein. Gläser sterilisieren hilft, die Grundzahl der vorhandenen Keime zu reduzieren. Es hilft aber nicht, das keine neuen Sporen und Bakterien beim Abfüllen in die Gläser gelangen. Bei allem was nicht mit Essig angesetzt ist, würde ich es auf keinen Fall so machen.
      Beim Currygemüse haben wir noch zusätzlich die Hilfe des Essigs, der den pH-Wert senkt.
      Um ganz sicher zu sein, dass nichts verdirbt, empfehle ich immer einzukochen.
      Freundliche Grüsse
      Frau Rührwerk

  2. Melanie sagt:

    Hallo, habe das Rezept ausprobiert, war sehr lecker, aber mir persönlich war es viel zu sauer. Kann man die Essigmenge reduzieren, oder muss das Verhältnis 1:1 sein?

    • Frau Rührwerk sagt:

      Hallo Melanie,
      nein, den Essig sollte man nicht reduzieren. Verändert sich der pH-Wert, verändert sich auch die Haltbarkeit, wenn es geöffnet ist. Ausser sie machen so kleine Mengen, dass es in einem Mal gegessen wird.

      Aber meine Erfahrungen haben gezeigt, dass es sehr auf die Wahl vom Essig ankommt.
      Darum verwende ich immer nur einen Essig, den ich auch so mag. Mein erster Versuch war genau wegen der Essigwahl ungeniessbar. Aber seit ich einen feinen Apfelessig verwende, von dem ich jederzeit auch ohne etwas kosten kann, ist es superlecker.

      Frühlingsgrüsse
      Frau Rührwerk

  3. Simone Liniger-Koller sagt:

    Hallo, das klingt ja sehr gut, wenn ich alles an einem Tag machen kann. Aber wie viel Curry und Pfeffer verwenden Sie, mir fehlt da die Mengenangabe. Danke und lieber Gruss

    • Frau Rührwerk sagt:

      Hallo Simone,
      Herzlichen Dank für Deine Frage. Ich bin grad erst aus den Ferien zurückgekommen, darum meine Antwort erst jetzt:
      Im Text habe ich es tatsächlich vergessen, bitte entschuldige, ich habe es gleich ergänzt. 2-3 EL Curry und beim Pfeffer ist es wirklich optional. Die einen mögen es, die anderen nicht. Ich nehme ca. 1 EL und mörsere den aber. Du könntest auch ein paar Körner pro Glas reintun oder sie auch ganz weglassen. Je nach dem, ob du Pfeffer magst.
      Sonnige Grüsse
      Frau Rührwerk

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